Nachhaltigkeit

Die deutsche Kaffeewirtschaft setzt sich für einen nachhaltigen Kaffeeanbau ein. Zu den Zielen gehören der Umweltschutz, verbesserte Lebensbedingungen in den Anbauländern sowie eine langfristig gesicherte Versorgung mit Kaffee. Der Kaffeeanbau soll heutigen Produzenten und Verarbeitern und nachfolgenden Generationen eine stabile und angemessene Einkommens- und Lebensgrundlage bieten.

 

Konsumenten haben die Möglichkeit, sich beim Kauf bewusst für zertifizierte Kaffees aus nachhaltigem Anbau zu entscheiden. Viele dieser zertifizierten Kaffees sind an einem Siegel zu erkennen (z.B. von Fairtrade, Rainforest Alliance). Die Siegel dienen den Konsumenten als sichtbarer Beleg dafür, dass der Kaffee von zertifizierten Farmen stammt, auf denen die Einhaltung bestimmter Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftsstandards überprüft wurde. Jedoch können auch Kaffees ohne Siegel aus nachhaltigem Anbau stammen.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Entwicklungen wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Verknappung von landwirtschaftlichen Flächen stellen substanzielle Probleme für die Zukunft des Kaffeesektors dar. Der Deutsche Kaffeeverband und seine Mitglieder stellen sich diesen Herausforderungen und setzen sich für einen nachhaltigen Kaffeeanbau ein. Ziel ist es, dass der Kaffeeanbau sowohl den heutigen Produzenten und Verarbeitern als auch den nachfolgenden Generationen eine stabile und angemessene Einkommens- und Lebensgrundlage bietet. Kaffee stellt weltweit die Lebensgrundlage für über 12,5 Millionen Farmer dar.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Unter einem nachhaltigen Kaffeeanbau versteht die deutsche Kaffeewirtschaft den Schutz der Umwelt und die Verbesserung der Lebensbedingungen in den Anbauländern sowie die langfristige Sicherung der Verfügbarkeit von Kaffee.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Die deutsche Kaffeewirtschaft setzt sich aktiv dafür ein, den Anteil von Kaffee aus nachhaltigem Anbau am Gesamtmarkt zu steigern.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Kaffeeunternehmen, staatliche, nichtstaatliche und entwicklungspolitische Organisationen sowie Einzelpersonen engagieren sich erfolgreich auf unterschiedliche Weise. Dadurch werden in den Anbauländern die Effizienz und die Produktivität erhöht, das Farmmanagement und die Kaffeequalität verbessert, die Einkommen gesteigert sowie der Zugang zu Bildung und Gesundheit geschaffen und Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Zu den Maßnahmen der Mitglieder des Deutschen Kaffeeverbandes zählen insbesondere:

  • der Einkauf und die Vermarktung von unabhängig zertifiziertem und verifiziertem Kaffee aus nachhaltigem Anbau,
  • die Vereinbarung und Durchsetzung von international anerkannten sowie ergänzenden unternehmenseigenen Nachhaltigkeitsstandards für den Einkauf und die Bewirtschaftung,
  • Projekte, die eine nachhaltige Produktion fördern und verbreiten,
  • die Zusammenarbeit mit Organisationen, die anerkannte Nachhaltigkeitsstandards definiert haben sowie
  • die Bewirtschaftung eigener Kaffeefarmen, um nachhaltigen Anbau zu gewährleisten.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Die vielfältigen Maßnahmen zeigen, dass es mehrere Wege gibt, Nachhaltigkeit zu stärken. Die Maßnahmen müssen regelmäßig bewertet und gegebenenfalls an Marktentwicklungen angepasst werden.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Herausragendes Beispiel für das gemeinsame Engagement der deutschen Kaffeewirtschaft ist die Gründung der 4C Association. Die 2002 vom Deutschen Kaffeeverband gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (heute GIZ – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) auf den Weg gebrachte Initiative fördert grundlegende Sozial-, Wirtschafts- und Umweltstandards im Kaffeeanbau.

2016 wurden die Aufgaben der 4C Association aufgeteilt. Die Verifizierung durch das 4C-Siegel war in der neu ausgegliederten Gesellschaft Coffee Assurance Services GmbH & Co. KG (CAS) verortet. Mit der Förderung grundlegender Standards in den Bereichen Soziales, Wirtschaft und Umwelt im Kaffeeanbau wurde die neu gegründete Global Coffee Platform (GCP) beauftragt. 2018 wurde CAS umbenannt zu 4C Services GmbH, ist jedoch nach wie vor Mitglied von GCP.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Konsumenten haben die Möglichkeit, beim Kaffeekauf eine bewusste Entscheidung zu treffen. Zertifizierte Kaffees aus nachhaltigem Anbau sind an den abgebildeten Siegeln zu erkennen.

Die Nichtregierungsorganisationen Rainforest Alliance, TransFair, die diese Siegel vergeben, sind Mitglied im Deutschen Kaffeeverband. Der Verband und seine Mitglieder begrüßen die Zusammenarbeit von Nachhaltigkeitsorganisationen, die darauf abzielt, die Komplexität und die Kosten von Zertifizierungen für die Kaffeeproduzenten zu reduzieren. Siegel ermöglichen eine bewusste Kaufentscheidung. Jedoch kann auch Kaffee, der kein Siegel trägt, aus nachhaltigem Anbau stammen.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Am europäischen Bio-Siegel sind Kaffees aus zertifiziertem ökologischem Anbau zu erkennen. Die Kriterien der ökologischen Landwirtschaft beschränken sich auf den Schutz von Wasser, Boden, Pflanzen und Tieren.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Zahlreiche Unternehmen verweisen in ihrer Außendarstellung auf ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit und setzen es aktiv in einer ehrlichen und transparenten Unternehmenskommunikation oder in der Produktwerbung ein. Bei anderen Firmen ist das Engagement für mehr Nachhaltigkeit fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie, ohne dass dieser aktiv nach außen kommuniziert wird.

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Nachhaltigkeit im Kaffeesektor

Nachhaltigkeit geht über den Kaffeeanbau hinaus und umfasst unter anderem Maßnahmen zur Energieeinsparung sowie zur Optimierung von Transportwegen. Die deutsche Kaffeewirtschaft engagiert sich für Nachhaltigkeit in allen Verarbeitungsstufen, von der Bohne bis in die Tasse.

Mit dem europäischen Bio-Siegel können Lebensmittel gekennzeichnet werden, die nach den EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau produziert und kontrolliert wurden. Durch die EG-Verordnung werden einheitliche Standards für den ökologischen Landbau gesetzt. Zu den Kriterien zählen:

  • Verbot von Gentechnik,
     
  • Verbot von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, 
     
  • Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger sowie 
     
  • Schutz von Boden, Wasser und Luft. 
     

 

Unternehmen, die Bioprodukte vermarkten wollen, müssen sich einem Kontrollverfahren nach den EG-Rechtsvorschriften zum Ökolandbau unterziehen.

Die Kriterien, die einzuhalten sind, um eine Biozertifizierung nach EG-Öko-Verordnung erfolgreich zu bestehen, sind im Umweltbereich angesiedelt. Kriterien zur sozialen und wirtschaftlichen Säule von Nachhaltigkeit legt die EG-Ökoverordnung nicht fest. Daher wird eine Biozertifizierung zum Teil mit einer Zertifizierung nach anderen Standards kombiniert. Solche Mehrfachzertifizierungen sind für den Konsumenten an den entsprechenden Siegeln auf der Kaffeepackung zu erkennen.

 

Weitere Informationen: Ökolandbau und Biosiegel

Fairtrade hat das Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von benachteiligten Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika nachhaltig zu verbessern. Zielgruppe sind demokratisch organisierte Kleinbauernkooperativen, die Kaffee oder andere Agrarprodukte anbauen.

Das Fairtrade-Siegel vergibt der gemeinnützige Verein TransFair mit Sitz in Deutschland. Röster und Hersteller von löslichem Kaffee zahlen für die Nutzung des Fairtrade-Siegels auf ihren Produkten eine Lizenzgebühr. Alle Unternehmen der gesamten Handelskette müssen sich zertifizieren lassen, um sicherzustellen, dass die Fairtrade-Standards eingehalten werden.

Die Fairtrade-Standards werden von Fairtrade-International, der internationalen Dachorganisation der Fairtrade-Siegelinitiativen entwickelt. Die Fairtrade-Kaffee-Standards umfassen unter anderem:

  • einen festen Fairtrade-Mindestpreis,
     
  • einen Aufschlag für biologisch angebaute Produkte, 
     
  • eine Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte. 20 Prozent der Prämie müssen für Projekte zur Steigerung von Produktivität und Qualität verwendet werden.
     
  • das Verbot von illegaler Kinder- und Zwangsarbeit,
     
  • das Verbot von Diskriminierung sowie
     
  • Umweltstandards.
     

Der Fairtrade-Mindestpreis dient der Absicherung gegen Preisschwankungen und der Finanzierung einer nachhaltigen Produktion. Die Fairtrade-Prämie unterstützt Maßnahmen der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Über die Verwendung der Prämie wird demokratisch abgestimmt. Fairtrade-Produzenten können von ihren Handelspartnern bei Bedarf eine Vorfinanzierung ihrer Ernte verlangen.

 

Weitere Informationen: Fairtrade Deutschland

Die Rainforest Alliance ist eine internationale gemeinnützige Organisation. Sie verfolgt das Ziel, eine bessere Zukunft für Mensch und Natur zu schaffen und positiv darauf einzuwirken, wie die Welt produziert, einkauft und konsumiert.

Die Rainforest Alliance arbeitet an der Schnittstelle von Handel, Land- und Forstwirtschaft. Gemeinsam mit seinen Partnern schützt die Organisation Wälder, verbessert die Lebensbedingungen von land- sowie forstwirtschaftlichen ErzeugerInnen und stärkt ihre Menschenrechte. Dabei unterstützt die Rainforest Alliance ErzeugerInnen, die Klimakrise entschlossen zu bekämpfen und sich auf ihre Folgen vorzubereiten.

Das Siegel der Rainforest Alliance legt fest, dass die ErzeugerInnen einen strengen Standard für nachhaltige Landwirtschaft und verantwortungsvolle Geschäftspraktiken befolgen. Die Organisation schult ErzeugerInnen in nachhaltigeren Anbaupraktiken, die für höhere Ernteerträge, ein gesteigertes Einkommen und besseren Umweltschutz sorgen. Beispiele sind natürliche Verfahren zum Pflanzenschutz und bessere Praktiken beim Stutzen der Pflanzen.

Für weitere Informationen zur Rainforest Alliance, besuchen Sie gern die Website www.rainforest-alliance.org
 

4C (Common Code for the Coffee Community) ist ein weltweit führendes Zertifizierungssystem für nachhaltigen Anbau und Verarbeitung von Kaffee. Ziel von 4C ist es, dazu beizutragen, Nachhaltigkeit im gesamten Kaffeesektor zu verankern. Das 4C Zertifizierungssystem umfasst Anforderungen an die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Bedingungen für Kaffeeproduktion und -verarbeitung, um glaubwürdig nachhaltige und transparente Lieferketten für den Kaffeesektor aufzubauen. Die Nachhaltigkeitsprinzipien von 4C sind im 4C Code of Conduct festgehalten, der 2007 in einem umfassenden und transparenten Multi-Stakeholder Prozess entwickelt wurde, bei dem sowohl Kaffeeproduzenten, Handel und Industrie als auch verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen aus aller Welt vertreten waren. 2014 wurde dieser in einem weiteren Multi-Stakeholderprozess überarbeitet. Unabhängige Zertifizierungsstellen überprüfen die Einhaltung des Standards und die Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette.

Der 4C Code of Conduct umfasst, unter anderem:

  • Schutz von Primärwäldern und biodiversen Flächen
  • Faire und sichere Arbeitsbedingungen (z.B. Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit)
  • Gute landwirtschaftliche Praxis zum Schutz von Boden, Wasser und Luft
  • Einhaltung geltender Gesetze
  • Gute Management-Praxis und Trainings zur kontinuierlichen Verbesserung der Nachhaltigkeit auf der Fläche
  • Zugang zu Trinkwasser, Schutzkleidung und adäquater Behausung
  • Verbot und Reduzierung bestimmter Chemikalien

Derzeit ist 4C in 18 Ländern aktiv, in denen mehr als 300.000 Kaffeeproduzenten, überwiegend Kleinbauern, 4C zertifizierten Kaffee produzieren. Zertifiziert werden sogenannte „4C Units“, die aus Kaffeeproduzenten, Händlern und weiterverarbeitender Industrie bestehen, die alle Elemente der Lieferkette vom Anbau des Kaffees bis hin zur grünen Bohne abdecken. Durch die Nutzung innovativer Technologien zur Vereinfachung des Auditprozesses und zur Feststellung von bspw. Entwaldung schafft 4C eine Verbesserung der Auditqualität sowie Glaubwürdigkeit und liefert gleichzeitig kosteneffiziente Lösungen für den gesamten Kaffeesektor. 4C ermöglicht zudem die Berechnung des CO² Fußabdrucks von Kaffee und bietet eine zusätzliche Zertifizierung für klimafreundlichen Kaffee an (4C Carbon Footprint Add-On).
 

Weite Informationen: 4C Services GmbH