Kaffee & Gesundheit

Kaffee ist das am häufigsten konsumierte Getränk in Deutschland. Schon seit Jahrhunderten lieben Menschen in der ganzen Welt dieses einzigartige Getränk mit seinem intensiven Duft und Aroma sowie seiner belebenden Wirkung. Heute belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien, dass Kaffee in Maßen genossen (drei bis fünf Tassen pro Tag) nicht nur gesundheitlich unbedenklich ist, sondern sogar gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen kann.

Dank immer genauerer Analysemethoden konnte die Wissenschaft bereits über 1.000 verschiedene Inhaltsstoffe im Kaffee nachweisen. Dazu gehören zum Beispiel Vitamine und Mineralstoffe, Proteine und Fette, eine Vielzahl an Säuren und ein hoher Anteil an Antioxidantien. Viele dieser Inhaltsstoffe können positive Effekte auf den menschlichen Organismus haben. Kaffee kann daher zu einer ausgewogenen Ernährung gehören.

Inhaltsstoffe

Kaffee enthält mehr als 1.000 Substanzen, von denen man bis heute noch nicht alle chemisch entschlüsselt hat. Die Mengenverhältnisse variieren je nach Kaffeesorte, Wachstumsbedingungen der Pflanze und den Röstverfahren. Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Kaffeebohne sind: Kohlenhydrate, Fettstoffe, Wasser, Eiweißstoffe, Säuren, Alkaloide (Koffein), Mineralstoffe und Aromastoffe.

Sie machen in etwa ein Drittel der Kaffeebohne aus und bestehen vorwiegend aus höher molekularen Polysacchariden (Vielfachzucker). Im Zuge der Röstung wird ein großer Teil der Kohlenhydrate zu anderen Verbindungen umgewandelt. Die nach der Röstung noch vorhandenen Kohlenhydrate bilden den Kaffeesatz, der beim Aufguss des Getränks zurückbleibt.

Rohkaffee enthält circa zehn bis 20 Prozent Fettstoffe, da sie aber größtenteils wasserunlöslich sind, kommen sie im Kaffeegetränk kaum vor.

Die Kaffeebohne enthält zehn bis 13 Prozent Wasser, nach der Röstung sind es allerdings nur noch circa zwei bis drei Prozent. Beim Lagern nimmt der Kaffee einen geringen Teil Umgebungsfeuchtigkeit wieder auf.

Rohkaffee besteht ungefähr zu einem Zehntel aus Eiweißstoffen. Nach dem Rösten sind sie praktisch nicht mehr vorhanden. Durch die Hitzeeinwirkung werden Eiweißstoffe zerstört oder verbinden sich mit anderen Stoffen.

Im Kaffee kommen mehr als 80 verschiedene Säuren vor, sie machen ca. fünf Prozent im Rohkaffee aus. Den größten Anteil bildet die für den Kaffee charakteristische Chlorogensäure. Daneben kommen aber zum Beispiel auch Linolsäure, Palmitinsäure, Essigsäure, Zitronensäure, Apfelsäure und Oxalsäure vor. Viele von diesen haben einen starken Einfluss auf den Geschmack.

Alkaloide sind stickstoffhaltige Natursubstanzen, zu denen auch das Koffein zählt. Koffein ist der wohl bedeutsamste Stoff im Kaffee und wird daher in der Rubrik Koffein genauer betrachtet.

Die bekanntesten Vitamine im Kaffee sind die sogenannten B-Vitamine:

  • Vitamin B2 (Riboflavin)
  • Niacin
  • Pantothensäure
  • Vitamin B6 (Pyridoxin)

Diese Vitamine braucht der Körper zur Energiegewinnung, für den Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, das Nervensystem, zur Blutbildung und für das Haut- und Haarwachstum.

Mineralstoffe kommen zu drei bis fünf Prozent im Rohkaffee vor und gehen zu circa 90 Prozent in das Getränk über. Instantkaffee enthält sogar neun bis zehn Prozent Mineralstoffe.

Hauptsächlich kommen folgende Mineralstoffe in Kaffee vor:

  • Kalium
  • Kalzium
  • Magnesium
  • und Phosphor.

In Spuren auch Schwefel, Mangan und Eisen.

Diese Vitalstoffe sind am Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt, regulieren die Durchlässigkeit der Zellmembranen, steuern die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven und halten das Säure-Basen-Gleichgewicht aufrecht.

Fast alle Aromastoffe (mehr als 800) entstehen erst durch die sogenannte Maillard-Reaktion während des Röstens - Rohkaffee ist eher geruchlos.

Koffein

Koffein ist der wohl bekannteste Inhaltsstoff des Kaffees. Es handelt sich bei dem Koffein um eine natürliche Substanz der Kaffeebohne, die bei der Photosynthese der Kaffeepflanze entsteht. Chemisch gesehen gehört das Koffein zu den stickstoffhaltigen Verbindungen, den sogenannten Alkaloiden. In hohen Dosen sind diese Stoffe giftig, in Maßen dosiert regen sie Herz und zentrales Nervensystem an.

Koffein kommt in vielen Pflanzen vor. Hauptlieferanten sind neben dem Kaffeestrauch der Teestrauch, die Schlingpflanze Guarana und die Kolanuss. Außerdem ist Koffein auch in den Samen der Kakaopflanze enthalten. Wegen seiner anregenden Wirkung wird Koffein häufig verschiedenen Erfrischungsgetränken zugefügt.

Koffein ist ebenfalls Bestandteil von Arzneimitteln, vor allem Kopfschmerz- und Migränetabletten. Es bewirkt in vielen Fällen eine verbesserte Aufnahme der Wirkstoffe und wirkt selbst schmerzlindernd.

Koffein erhöht die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, verbessert das Kurzzeitgedächtnis, wirkt aufmunternd und erhöht die physische Leistungsfähigkeit.

Das im Kaffee enthaltene Koffein wird schnell vom Dünndarm und zum Teil auch schon vom Magen resorbiert (aufgenommen). Es wirkt dadurch schneller als zum Beispiel das Koffein aus schwarzem Tee, bei dem es an Gerbsäure gebunden ist. Die anregende Wirkung setzt ungefähr nach zwanzig Minuten ein, die höchste Konzentration im Blut liegt nach eineinhalb Stunden vor. Anschließend wird das Koffein im Körper nach und nach abgebaut.

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Kaffee steigert die Wachheit und wird mit Vorliebe am Morgen konsumiert, um den Kreislauf anzuregen.

Neuere Studien bestätigen die Erkenntnis, dass ein hoher Koffeinkonsum mit einem reduzierten Risiko für Parkinson verbunden ist.

Kaffeetrinker profitieren auch in Bezug auf die Gemütslage von dem Heißgetränk.

Bei leichten Kopfschmerzen hilft tatsächlich manchmal schon das Trinken einer Tasse Kaffee.

Früher wurde der Konsum von Kaffee vielfach in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen gebracht.

Menschen, die unter Asthma leiden, können vom Kaffeegenuss profitieren. Das wussten die Ärzte schon vor mehr als hundert Jahren. Koffein verbessert die Lungenfunktion für etwa vier Stunden.

Studien weisen darauf hin, dass Kaffee das Risiko für erhöhte Leberwerte, Leberzirrhose und Leberzellkrebs vermindert.

Viele wissenschaftliche Studien lassen darauf schließen, dass das Trinken von Kaffee – neben verschiedenen anderen Faktoren – vor der Entstehung eines Typ-2-Diabetes schützen kann.

Vor allem die im Kaffee enthaltenen Säuren, Gerb- und Bitterstoffe sowie das Koffein können auf den Körper eine verdauungsfördernde Wirkung ausüben.

Kaffee kann einen wichtigen Beitrag zum Flüssigkeitsbedarf leisten, wenn er in üblichen Mengen getrunken wird.

Der Konsum von Kaffee ist nicht mit einem erhöhten Risiko für Krebs verbunden.

Im Kaffee finden sich zahlreiche Antioxidantien.

Kaffeegenuss kann das körperliche Leistungsvermögen steigern. Dies wurde an Sportlern geprüft.

Unsere Expertin beantwortet Ihre Fragen zur gesundheitlichen Wirkung von Kaffee

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Birgit Warnecke

Birgit Warnecke
Expertin Kaffee und Gesundheit

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